Projekt iSTAR der Fraunhofer Gesellschaft

Dresden, /

Organische Materialien ermöglichen vielfältige neue Bauelemente der Informationstechnik. Displays auf Basis organischer Leuchtdioden (OLED) sind bereits im Markt etabliert. Weitere Anwendungen sind unter anderem OLED-Beleuchtungslösungen und Beschilderungen sowie Organische Solarzellen. OLEDs können auf verschiedenste Untergründe aufgebracht werden. Hier bietet insbesondere die OLED-on-CMOS Integration erstmals die Möglichkeit, hocheffiziente Leuchtquellen gemeinsam mit Photodetektoren in CMOS-Untergründe zu integrieren und damit vollintegrierte optoelektronische Anwendungen auf Siliziumbasis zu realisieren. Neben klassischen Anwendungen in der optischen Sensorik können auf diese Weise auch neuartige Lösungen für die personalisierte Informationsdarstellung geschaffen werden. Um diese neuartige Technologie in den Markt zu bringen und die faszinierenden Möglichkeiten aufzuzeigen, wurde innerhalb der Fraunhofer Gesellschaft ein Projekt aufgesetzt, an dem das Fraunhofer IOF, das Fraunhofer IITB, das Fraunhofer IGD und das Fraunhofer IPMS arbeiten:

Interactive See-Through Augmented-Reality Displays – iSTAR

Informationen strömen von allen Seiten auf uns ein. Sie hilfreich und gezielt zur Verfügung zu stellen, ohne dass sie stören, daran arbeiten die Fraunhofer Wissenschaftler bereits seit geraumer Zeit.

Mit der von ihnen zur Zeit entwickelten Informationsbrille werden Daten über ein OLED Mikrodisplay auf die Netzhaut projiziert und als virtuelles Bild im Sichtbereich dargestellt. So kann der Monteur stets die richtigen Teile montieren bei wechselnden Modellen, Touristen bekommen Informationen über Städte und können sich gleichzeitig die Gebäude ansehen oder der Chirurg hat ständig die Kreislaufdaten der Patienten im Blick, ohne seine Arbeit unterbrechen zu müssen. Der Clou am winzigen OLED Mikrodisplay sind die zwischen den OLED Pixeln integrierten Photodioden, die die Iris des Benutzers aufnehmen. Dieser kann nun durch Augenbewegungen Daten aufrufen und scrollen, ohne die Hände benutzen zu müssen – ähnlich einer optischen Maus.

Durch die Zusammenarbeit der vier Fraunhofer Institute entsteht momentan ein miniaturisiertes System, welches in einen brillenförmigen Träger integriert wird. Dabei geht es um die Erstellung erster Referenztechnologien eines Systems für ein solches innovatives persönliches Informations-Display. Darauf aufbauend, können industrielle Partner eigene Datenbrillen für ihre ganz speziellen Anwendungsgebiete entwickeln. Erste Testmuster der Brillen können 2011 erworben werden.

Konkrete Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden auf dem Frühjahrsmeeting der SID (Mid-Europe Chapter) SID-ME am 18. und 19. März 2010, in Dresden präsentiert. Das Projekt iSTAR deckt damit unmittelbar eines der wesentlichen Themen der SID-ME ab. Es wird begleitet durch einen namhaft besetzten Industriebeirat, darüber hinaus besteht lebhaftes Interesse von industriellen und öffentlichen Kunden. Die Teilnahme an der Konferenz ermöglicht den Zugang zu den neuesten Informationen bezüglich dieser innovativen Technologie.

iSTAR

Ziel dieses Fraunhofer WISA-Projektes ist die Entwicklung eines augengesteuert-interaktiven, mobilen Augmented-Reality (AR) Systems für personalisiertes Informationsmanagement, bestehend aus neuartigen Hardware-Komponenten, wie bidirektionales OLED Mikrodisplay, bidirektionale see-through head-mounted Optik).

Erstmalig wird hier ein bildanzeigendes und -detektierendes Mikrodisplay entwickelt, womit Display- und Kamerafunktionalität in einen Chip integriert werden. Die Kamerafunktionalität des bi-direktionalen Mikrodisplays wird zur Verfolgung der Blickrichtung und damit einhergehend zur Interaktion des Benutzers mit der AR-Anwendung genutzt.

Das Konsortium besteht aus folgenden Instituten:

  • Fraunhofer IPMS (Dresden): Bidirektionales OLED Mikrodisplay, Projekt Koordinator
  • Fraunhofer IOF (Jena): »head-mounted see-through« Optik
  • Fraunhofer IITB (Karlsruhe): eye/gaze-controlled interaction
  • Fraunhofer IGD (Darmstadt): augmented reality